Wie funktioniert ein Anker?

Der Anker eines Schiffes

Mit einem Anker wird ein Schilf am Meeresboden festgemacht, im allgemeinen durch eine Kombination des Eigengewichtes und des Eindringens in den Boden.

Die Form eines typischen Ankers bewirkt, daß eine horizontal wirkende Kraft den Anker fest in den Boden eindringen läßt, während eine Kraft in Aufwärtsrichtung den Anker ohne weiteres freimacht. Das Kabel bzw. die Kette, mit der er am Schiff befestigt ist, muß über gewisse Strecken flach am Meeresboden liegen, wenn die Verankerung wirksam sein soll. Die Länge des für diesen Zweck erforderlichen Kabels muß drei- bis achtmal so groß wie die Tiefe des Wassers sein. Das Hieven des Ankers wird durch Einziehen des Kabels erreicht. Bei diesem Vorgang bewegt sich das Schiff, bis es eine Stellung über dem Anker einnimmt, wobei das Kabel ungefähr senkrecht steht und der Anker freikommen sollte.

Um ungefähr 100 v. Chr. begann man, metallene Anker mit Ankerstöcken (Querstöcken) aus Blei zu verwenden. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich der traditionelle feste Anker, der bis spät ins 19. Jahrhundert benutzt wurde.

Die Flügel dieses Ankertyps befinden sich auf Armen, die rechtwinklig zum oberen Querstück oder Stock stehen. Falls sich beim ersten Kontakt zwischen Anker und Meeresgrund der Ankerstock zuerst eingräbt, tendiert der Anker unter der Einwirkung einer Zugkraft dazu, sich solange zu drehen, bis ein Ankerflügel in Eingriff kommt.

Der auf den meisten modernen großen Schiffen verwendete Ankertyp ist der stocklose Anker. Die großen Schaufeln dieses Ankers sind schwenkbar und können sich um maximal 45° herausschwenken. Aus den Ankerflügeln herausragende Schlagstöcke stellen sicher, daß die Ankerflügel sich im Meeresgrund festfahren. Eine in horizontaler Richtung auf das Kabel einwirkende Zugkraft verstärkt außerdem die Verankerung. Da diese Vorrichtung keinen Ankerstock aufweist, kann sie bis an die Öffnung des Klüsenrohres gezogen werden, bis nur noch die Arme und die Ankerschaufeln herausragen.

Eine Abart dieser Konstruktion ist der Danforth-Anker, bei dem am unteren Ende des Ankers ein kleiner Ankerstock für Stabilisierzwecke Verwendung findet. Zwei weitere Typen, der CQR- und der Pfluganker, weisen eine einzige, pflugartige Schaufel auf, die sich mit wachsender Zugkraft immer tiefer in den Meeresboden eingräbt.

Zu anderen Ankertypen gehören der Dregganker mit vier bis fünf Armen, die in Vorsprünge am Meeresboden einhaken. Dieser Anker wird häufig zum Mitreißen verlorener Gegenstände verwendet. Der Pilzanker besitzt eine Form, die ihn zur Dauerverankerung von Feuerschiffen und Baggern im weichen Meeresboden geeignet macht. Seine pilzartige Form läßt ihn tief eindringen und durch Saugkraft festfahren. Der Seeanker ist ein aus Holz und Leinwand bestehendes konisches Gebilde. Er wird über den Bug ausgefahren; die Schleppwirkung schwingt das Schiff herum, so daß es in Richtung der herankommenden Wellen steht.
Links: Das Panzerschiff Aurora aus Stuttgart mit verstautem Anker.
Unten: Eine Bildfolge, die einige der im Text beschriebenen Anker zeigt. Das Bild unten zeigt den stocklosen Anker. Beim Herunterlassen fallen die Ankerflügel auf einer Seite der Mittellage herab, wie dies durch die gestrichelten Linien dargestellt ist.

Berührt ein Schlagstück den Meeresboden, werden die Flügel in Zugrichtung geschwenkt, wie dies aus der ersten Seitenansicht hervorgeht. Während die Zugrichtung horizontaler wird, beginnen sich die Ankerflügel einzugraben.

 

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